Diese erste Ausstellung des Museums über die Zeit des Nationalsozialismus stellt die Geschichte und das Schicksal der Ravensburger Sinti in den Mittelpunkt. Sie thematisiert dabei nicht nur die kontinuierlich zunehmende Ausgrenzung dieser Minderheit, sondern zeigt auch auf, wie der Großteil der Bevölkerung, der zur nationalsozialistischen "Volksgemeinschaft" zählte, in relativer Normalität weiterleben und von der Verfolgung anderer profitieren konnte.

Originaldokumente sowie Fotos, unter anderem aus dem Stadtarchiv Ravensburg und von Privatpersonen, laden zu einer aktiven und quellenkritischen Aneignung und Auseinandersetzung ein. Eine zentrale Bedeutung kommt den Erinnerungen und mündlich überlieferten Erzählungen der Ravensburger Sinti zu. Ravensburger Sinti aus den unterschiedlichen Verbänden und Vereinen sowie Privatpersonen unterstützen die Ausstellung großzügig durch ihr Wissen in persönlichen Gesprächen.

Die Ausstellung wurde von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.

 

 

 

 

 

Am 14. September 2021 findet der eigentliche Einführungsvortrag "Das Zwangslager Ummenwinkel. Die Verfolgung der oberschwäbischen Sinti" mit Dr. Esther Sattig statt. Darin wird sie auch über ihre langjährige Forschungsarbeit in verschiedenen Archiven berichten.

Weitere Vorträge, u. a. mit mit Dr. Frank Reuter und Dr. Tim Müller (wissenschaftlicher Leiter des Landesverbands BW des Verbands Deutscher Sinti und Roma), sowie Lesungen mit Magdalena Guttenberger und Manuel Werner sind geplant. Die Termine werden angekündigt, sobald eine zuverlässige Terminplanung möglich ist.

Ab Mitte August bieten wir zudem in Kooperation mit dem Sintipowerclub e. V. Peer-to-Peer-Führungen an, die sich insbesondere an Jugendliche richten.

Alle Veranstaltungen finden Sie zeitnah in unserem Terminkalender.

 

 

 

 

Wissenschaftliche Grundlage der Ausstellung ist die Forschungsarbeit von Dr. Esther Sattig. Sie hat die Geschichte der Ravensburger Sinti und die archivalischen Quellen erstmals umfassend erforscht und 2016 in der Monografie "Das Zigeunerlager Ravensburg Ummenwinkel. Die Verfolgung der oberschwäbischen Sinti" veröffentlicht.
Die Publikation können Sie ab sofort vor Ort im Museum oder auch in unserem Online-Shop erwerben.

Der Katalog zur Ausstellung "Ausgrenzung und Verfolgung. Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus" erscheint in wenigen Wochen und wird die Themen der Ausstellung sowie erweiternde und vertiefende Aufsätze zur Geschichte der Sinti in Ravensburg und in der Region von Dr. Esther Sattig, Daniel Strauß, Dr. Tim Müller und Dr. Frank Reuter enthalten.

 

 

 

 

 

Bis zur offiziellen Bekanntgabe weiterer Öffnungsschritte durch das Gesundheitsamt beachten Sie vor Ihrem Museumsbesuch bitte die 3Gs: Sie können unsere Ausstellung besuchen, wenn sie innerhalb der letzten 24 Stunden negativ getestet wurden, bereits den vollständigen Impfschutz besitzen oder im letzten halben Jahr an Corona erkrankt waren und wieder genesen sind.

Weiterhin müssen während des Besuchs FFP2-Masken oder medizinische Masken getragen werden. Die geltenden Abstands- und Kontaktbeschränkungen müssen auch im Museum eingehalten werden. Und wir bitten Sie weiterhin, Ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.

Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wir empfehlen Ihnen jedoch eine Anmeldung, wenn Sie unsere Sonderausstellung besuchen möchten, da sich nur wenige Personen gleichzeitig im Wechselausstellungsbereich aufhalten können. Die Anmeldung erfolgt bequem online oder per Telefon unter der 0751 82-820.

Möglichkeiten zum Schnelltest:
In der Innenstadt Ravensburgs befinden sich verschiedene kostenlose Schnellteststationen in Fußnähe zum Museum. Eine Auflistung finden Sie auf der städtischen Homepage.
Die neue Teststation im Waaghaus können Sie auch sonntags besuchen!